Grundsätzlich wird es so sein, dass Menschen, die Interesse daran haben, auf Maßnahmen der Falken zu kochen, sich selbst als Genossinnen und Genossen verstehen und entweder schon lange oder auch erst seit Kurzem Mitglied des Verbandes sind. Manchmal waren oder sind sie auch als Helfende außerhalb der Küche aktiv. Als Teil eines Küchenteams wollen sie die politische und pädagogische Arbeit des Verbandes dadurch unterstützen, dass sie sich schwerpunktmäßig um die Sicherstellung der Verpflegung kümmern.
Insbesondere bei längeren Maßnahmen ist es aufgrund in Teilen anderer Aufgaben, Ziele, Zeitplanungen u.Ä. sinnvoll, dass es zwischen HelferInnen in der Gruppenarbeit und solchen in der Küche eine Arbeitsteilung gibt. Bei Tages- oder Wochenendveranstaltungen kann es auch ausreichen, wenn spontan entlang von Interessen und zeitlichen Ressourcen oder auch abwechselnd GenossInnen aus dem pädagogischen Team für die Planung und Zubereitung von Mahlzeiten zuständig sind.

Küchenteam & Gesamtteam
Im Vorfeld einer Maßnahme sollte sich im Gesamtteam darüber verständigt werden, ob es die zuvor beschriebene Arbeitsteilung entlang der Aufgaben geben soll und in welcher Art und in welchem Umfang das Küchenteam Teil des Gesamtteams sein soll. Organisatorisch wird dies während der Vor- und Nachbereitung sowie der konkreten Maßnahme insbesondere mit Blick auf die Frage interessant, ob das gesamte Küchenteam oder einzelne Küchenhelfende für die gesamte Zeit oder auch nur zu bestimmten Punkten an Besprechungen des Gesamtteams teilnehmen soll und kann. Gerade für ein kleines Küchenteam kann es schwierig sein, auch Zeit für die Teilnahme an Besprechungen des Gesamtteams freizuschaufeln. Auch unterschiedliche Tagesabläufe können eine Teilnahme erschweren. Gleichwohl betreffen viele Entscheidungen des Gesamtteams auch die Arbeit des Küchenteams. Zudem ist es sehr sinnvoll, wenn das Küchenteam eine möglichst gute Vorstellung davon hat, „was auf dem Platz“ passiert, d.h. wie außerhalb der Küche die Stimmung ist. Schließlich können und wollen sich Mitglieder des Küchenteams als GenossInnen sowohl mit ihrer Expertise als Küchenhelfende als auch mit der eines/einer GenossInnen zu Themen, die das Gesamtteam beschäftigen, konstruktiv einbringen (siehe auch Abschnitt Gruppenkochen). In demokratietheoretischer Hinsicht ist es daher angebracht, den Mitgliedern des Küchenteams auch ein Stimmrecht im Gesamtteam einzuräumen.
Nachwuchsstrategie
Küchenhelfende fallen noch weniger vom Himmel als Helfende für die Gruppenarbeit. Es sollte daher Aufgabe aller Mitglieder einer Falkengliederung sein, GenossInnen für eine Mitarbeit in der Küche und für das Kochen an sich zu gewinnen und zu qualifizieren. Nicht jede Falkengliederung wird das Glück haben, dass ein ausgebildeter Koch / eine ausgebildete Köchen auch noch in seiner / ihrer Freizeit auf Falkenmaßnahmen kochen kann und möchte. Und auch für ältere GenossInnen gibt es im Verband zumeist eine große Anzahl an alternativen Betätigungsmöglichkeiten. Eine gute Strategie kann daher dazu beitragen, dass GenossInnen Interesse daran entwickeln, für eine bzw. bestimmte Maßnahme oder auch längerfristig Teil eines Küchenteams zu werden. Elemente einer Strategie können sein:
- Kochen als ein gleichberechtigtes Feld politischer und pädagogischer Arbeit an sich und im Verband zu verstehen und zu etablieren.
- Kochen und eine Mitarbeit im Küchenteam als Erweiterung persönlicher Handlungsmöglichkeiten und als Feld der Entfaltung von Kreativität zu verstehen und zu bewerben.
- Die Mitarbeit im Küchenteam als ein mögliches Betätigungsfeld für ältere oder nicht vorrangig an pädagogischer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen interessierten GenossInnen zu bewerben.
- Kochen als notwendiges Element längerer Maßnahmen mitzudenken und mit ausreichenden Ressourcen zu versehen.
- Schulungen und Selbstbildung von Interessierten materiell und inhaltlich zu unterstützen.
- Interessierten zu ermöglichen, dass sie über kleine Schritte und Mitarbeit Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten zum Kochen (für viele Menschen) gewinnen und in Verantwortung hineinwachsen.
Hospitieren
Sollte es möglich sein - beispielsweise dadurch, dass mehrere Falkenzeltlager zur selben Zeit auf einem Zeltplatz stattfinden - als Mitglied eines Küchenteams einmal in einer anderen Küche zu helfen, bietet sich eine gute Möglichkeit, einmal über den eigenen Tellerrand zu schauen. Vielleicht lässt es sich einrichten, für einen ganzen Tag mit bzw. in einem anderen Küchenteam mitzuwirken. Es ist interessant mitzuerleben, wie dort Abläufe gestaltet werden, wie geplant und gekocht wird, wie das Küchenzelt eingerichtet ist, welche Geräte und Materialien zur Verfügung stehen und wie damit Mahlzeiten zubereitet werden. Neben neuen Schneidetechniken und Rezepten kann mensch andere GenossInnen und deren Einbindung als Küchenteam in die konkrete Maßnahme kennen lernen. Ebenso bietet es sich an, GenossInnen aus anderen Küchenteams einzuladen, auch mal – oder als Gegenbesuch – im eigenen Küchenteam zu hospitieren und über ein Feedback eine Sicht „von außen“ auf das eigene Tun zu erhalten.