Essenszeiten & Art der Mahlzeiten
Bereits vor einer Maßnahme sollten sich das pädagogische Team und das Küchenteam über folgende Rahmendaten zur Verpflegung verständigen und (vorläufige) Festlegungen treffen:
- Anzahl der Mahlzeiten am Tag (in der Regel Frühstück, Mittagessen, Jause, Abendessen)
- Essenzeiten, d.h. Uhrzeiten, zu denen die Mahlzeiten bereitstehen sollen
- Anzahl der warmen Mahlzeiten
Neben diesen grundsätzlichen Festlegungen sollte darüber diskutiert werden, ob die Vorstellungen des pädagogischen Teams zu den Möglichkeiten und Interessen des Küchenteam und zu den Abläufen in der Küche passen. Dies ist beispielsweise mit Blick auf die Art und Ausstattung der Küche relevant oder, wenn Gruppenkochen geplant ist. Außerdem sollte besprochen werden, wie flexibel die Mahlzeitenplanung und die Essenzeiten mit Blick auf Ausflüge, das Wetter oder Besucher*innen sind.
Planung der Mahlzeiten - Allgemeines
Bei Freizeiten oder anderen kurzen Maßnahmen fehlt in der Regel die Zeit, erst vor Ort zu planen, was es zu essen geben soll, und die notwendigen und gewünschten Lebensmittel einzukaufen. Daher ist es sinnvoll, die Mahlzeiten für die gesamte Freizeit oder die ersten drei oder vier Tage eine Maßnahme grundsätzlich komplett zu planen, darauf basierend Einkaufs- und Bestelllisten zu erstellen und mit diesen den Einkauf noch vor der Freizeit zu erledigen.
Trotzdem ist es wahrscheinlich, dass doch noch spontan ein vergessenes oder notwendiges Produkt eingekauft werden muss („Ach ja, Salz!“, „Verdammt, wir haben ja gar nicht an die Genoss*innen mit Fruktose-Intoleranz gedacht!“, „Wieso ist denn die Mate schon leer?“). Jeder nicht geplante Einkauf kostet jedoch immer auch Zeit, die dann anderen oder an anderer Stelle fehlt.
Ein Mehr an Planungen und Festlegungen in der Vorbereitung steht dabei in einem gewissen Widerspruch zu den Möglichkeiten der Mitbestimmung, Teilhabe und Spontanität auf der Maßnahme selbst. Hier gilt es, im Gesamtteam die jeweiligen Vor- und Nachteile abzuwägen.
Gerade während längerer Maßnahmen (Zeltlagern) ist an „besondere“ Tage oder Programmpunkte zu denken. Ausflüge, das Bergfest, Ausschlaftage, Geburtstage, Gruppenausflüge oder auch Badezeiten wirken sich in der Regel auf den Tagesablauf und damit auf die Planung der Mahlzeiten aus. Beispielsweise werden für längere Ausflüge oft Lunch-Pakete gewünscht, dafür fällt möglicherweise die Mittagsmahlzeit weg. Bei Ausschlaftagen verändern sich die Zeiten, zu denen für einige oder alle (außer der Küchencrew; aber auch das kann im Gesamtteam thematisiert werden) frühstücken. Überlegt werden kann, ob an solchen Tagen ein Buffet den Bedürfnissen aller am besten gerecht wird.
Schließlich sollten auch Entscheidungen dazu, ob die Mahlzeiten mit oder ohne Fleisch, vegetarisch, vegan oder in einer wie auch immer gestalteten Mischung zubereitet werden sollen, vor einer Maßnahme und im Gesamtteam diskutiert und entschieden werden. Denn dies hat Auswirkungen auf – idealerweise mit der Anmeldung – zu erfragende Informationen, die Einkaufsplanung, die Zubereitung, die Lagerung und das Budget.
Planung der Mahlzeiten - Konkretes
Sind die Grundsatzentscheidungen getroffen ist es leichter möglich, im Küchenteam mit der konkreten Planung von Mahlzeiten für die Maßnahme zu beginnen. Der wünschenswerten Kreativität und Experimentierfreude der meisten Mitglieder eines Küchenteam stehen dabei leider auch Grenzen gegenüber:
- Das zur Verfügung stehendes Budget
- Die Anzahl der Mitglieder der Küchenteams
- Die Ausstattung der Küche und das zur Verfügung stehende Arbeitsmaterial
- Die Zusammensetzung der Teilnehmenden, ihrer Essgewohnheiten und Unverträglichkeiten
- Die Einkaufsmöglichkeiten vor und während der Maßnahme
- (Sicherlich noch die eine oder andere weitere Grenze)
Innerhalb dieser Grenzen kann aber das Zaubern beginnen. Das kann nicht nur einen gewissen Reiz darstellen, sondern ermöglich oft auch einen Zugewinn an Wissen und Spaß. Und, wenn auch die Teilnehmenden freuen sich, wenn sie Mahlzeiten essen, die nicht nur wohlschmeckend sind, sondern sie auch ein Stück weit positiv überraschen.
Planung der Mahlzeiten - Danach ist davor
Der Applaus ist verklungen, der Abwasch gemacht, die Hände sind eingecremt. Und schon richtet sich der Blick auf die kommende Mahlzeit bzw. den nächsten Tag. Durch einige Überlegungen lassen sich an dieser Stelle so einige Arbeit und Euro sparen. Und auch mit Blick auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz lassen sich Pluspunkte sammeln.
- Ein Blick in zurückkommende Essensschüsseln, in die „Schweineeimer“ oder die kücheneigenen Töpfe und Thermoforen gibt Hinweise darauf, was bei den Teilnehmenden mehr oder weniger beliebt war bzw. geschmeckt hat. Tauscht euch als Küchenteam über die gesammelten Informationen aus, diskutiert über Gründe und besprecht, was ihr verändern wollt oder müsst.
- Überlegt, ob ihr relevante Restmengen noch bei einer weiteren Mahlzeit oder beispielsweise für einen Abendsnack verwenden könnt und wollt. Überlegt auch, was das für die Lagerung bzw. Kühlung, die Einkaufs- und Mengenplanung und die Planungen weiterer (neuer) Mahlzeiten bedeutet. Hierbei könnt ihr euch zwischen Aufwärmen, Beimengen oder zur neuen Komponente machen bewegen.